Benjamin Burkard

Transformation und Wandel sind starker und auch wahrnehmbarerer Zeitgeist – nicht nur die Natur um uns herum verändert sich, auch die geopolitischen Verhältnisse sind im Umsturz und unaufhaltbar. Malerisch ist es mir wichtig, diesen Veränderungen zu begegnen, indem ich Historisches mit aktuellen Zeitzeugnissen verflechte, und diese meinen ganz eigenen und zeitgenössischen Blicken aussetze. Ausgehend von der mittelalterlichen Goldgrundmalerei schichte ich so Farbe über Gold, -Silber, -und Kupferblätter und konkurriere mit dem altertümlichen Glanz oder radiere ihn komplett aus, indem ich darüber dann zwischen Figuration und Abstraktion eine Balance finde. Meine Malerei ist aber gleichsam als Trugbild gekennzeichnet – ein modernes Trugbild: Eine Pixelgrafik. Diese bettet sich subtil in die organischen Flächen, Figuren und Landschaften und zieht so den Wert der Transformation bis ins ungreifbare – nämlich in die Nähe einer Simulation. Der Wandel ist nicht nur physisch, sondern auch algorithmisch geprägt. Mit Hilfe der langlebigen Tradition der Malerei können meines Erachtens Momentaufnahmen gemacht werden, die der dynamischen Transformation von Landschaft, Historie, sozialen Entwicklungen, Krieg oder gar den technologischen Utopien in ferner oder naher Zukunft als Haltepunkt dienen. Malerei kann beobachten und verarbeiten und Dinge sichtbar machen, was mir in der heutigen und hochkomplexen Zeit als willkommene Herausforderung erscheint.